Dienstag, 2. Juni 2015

Hier krepiert


In Zeiten eines um sich greifenden, alles nivellierenden akustischen Breis, der den Menschen auf ein primitives Wesen reduziert, seine Sinne und seine Seele beleidigt, vergrößert sich die Sehnsucht nach Tiefgang, Erkenntnis und Intuition.

Rolf Krepiert hat sich diesem Verlangen, dieser Bedrängnis mit besonderer Empathie angenommen. 

F. Walter Schwingel bot ihm dafür eine glänzende Vorlage. Als Zeit seines Lebens suchender empfand Walter die Widersprüchlichkeiten menschlicher Existenz, die Dekadenz bürgerlicher Moralvorstellungen und die Fragwürdigkeiten herrschender Geschichtsschreibung. 

Bedauerlich, dass sein Großartiges Wirken™ erst in jüngerer Zeit eine angemessene Würdigung erfuhr. Darüber hinaus ist es ein Zeichen seiner epochenübergreifenden Bedeutung.

Der Dichter wie der Komponist haben die Perspektive von Emigranten, die ihre Herkunft weder verleugnen, noch glorifizieren.

Diese Distanz hat es Rolf ermöglicht, seine Interpretation des Walter im Stile des klassischen abendländischen Gitarrenrocks zu notieren, ohne sich der Wurzeln deutscher Musiktradition gänzlich zu verschließen.

Die Musik von Hier Krepiert ist ein fundamentales Werk, das die Erkenntnis der Philosophie und die Intuition der Musik zusammenführt.

Die Kompositionen von Rolf Krepiert und insbesondere auch die Interpretationen dieser durch ihn selbst sowie Veto van der V. und ein Anderer zur Dichtung des F. Walter Schwingel sind eine leuchtende musikalische Errungenschaft 

 (Stefan Jürgen Walter, 29.03.2015)

Keine Kommentare: